Die von oben gemachte Aufnahme zusammen mit der Banknote erlaubt es mir, die exakte Größe des Objekts zu bestimmen. Ausgestreckt misst der Finger 38,4 Zentimeter. Der Mittelfinger eines erwachsenen Menschen ist etwa acht bis zehn Zentimeter lang. Der Riese, dem der Finger einst gehörte, muss also um die fünf bis sechs Meter groß gewesen sein.
Eine vermeintlich abstruse Vorstellung, doch sie deckt sich mit zahlreichen historischen Überlieferungen.
Weitere Informationen: Berichte über Riesen.
Der beim Grundglied des Fingers aus dem Gewebe herausragende (abgehackte) Knochen sei auffallend dickwandig, äußert sich der Schweizer Mumienexperte Frank J. Rühli zu den Fotos des Relikts.
Damit bestätigt er indirekt meine Annahme, dass dieser Riese einen extrem massigen Körper besessen haben muss, so wie es bei anderen Kolossen üblich war und ist: Dinosaurier, Elefanten, Wale usw.
Ebenso interessant: Die markante Einbuchtung auf der Unterseite des Knochens existiert so auch bei menschlichen Fingerknochen.
Überaus erstaunlich ist, dass der Riesenfinger die exakt gleichen anatomischen Proportionen besitzt wie der Finger eines Menschen. Allerdings ist das Objekt auf natürliche Weise mumifiziert (ausgetrocknet), sodass die ursprüngliche massige Form nur noch beim genauen Hinsehen (anhand der Haut) erkennbar ist.
Es ist alles da, was auch einen menschlichen Finger ausmacht, nur deutlich größer: Grundglied, Mittelgelenk und Mittelglied, Endgelenk und Endglied, Fingernagel und Nagelbett …
Die „untere“ Seite des Objekts ist flachgedrückt. Dort, wo der Finger von der Hand abgetrennt wurde, ist das Gewebe zur Seite und nach oben hin verschoben. Diese „Quetschung“ deutet darauf hin, dass der Finger über eine längere Zeit (evt. über den Zeitraum seiner natürlichen Mumifikation (Austrocknung) hinweg auf der gleichen Seite gelegen hat. Durch den Flüssigkeitsverlust im Gewebe bildeten sich in der haarlosen, dicken Haut Dellen (Einsackungen).
Wurde der Finger bereits abgetrennt, als der Körper noch „frisch“ war, kann es sich um einen beliebigen Finger von beiden Händen handeln.
Wurde der Finger erst später vom (mumifizierten) Körper abgetrennt, kann es sich durch die Art der Lage und Quetschung eigentlich nur um den Zeigefinger von der rechten Hand handeln.
Der Finger wurde vermutlich mit einer Machete o.ä. unterhalb des Grundgelenks von der Hand abgetrennt. Zuerst wurde ein Rundumschnitt durchgeführt. Danach wurde das Fleisch mit der Klinge vom Knochen geschabt. Zum Schluss wurde der Knochen durchtrennt. Finger und Knochen weisen mehrere entsprechende Spuren auf.
Dazu kommt ein gebrochener Fingernagel, Hautabschürfungen, Befall mit Schimmelpilzen, Nage- und Fraßspuren usw.
Professor Rühli wie auch Dr. Benecke haben bilddiagnostisch eine mögliche Makrodaktylie-Erkrankung in Erwägung gezogen.
Es gibt allerdings mehrere Gründe, weshalb es sich bei dem Riesenfinger von Bir Hooker nicht um eine Makrodaktylie handeln kann:
1) Bei dieser Krankheit treten primär krankhafte Vergrößerungen der Weichteile auf.
2) Der Knochenwuchs ist davon weniger betroffen. Falls doch, macht sich das meist auch in einer krankhaften Vergrößerung der entsprechenden Knochenteile bemerkbar (siehe Röntgenbilder).
3) Beim Relikt ist der Knochen anatomisch korrekt ausgebildet und stimmt in den Proportionen mit der ihn umgebenden Gewebemasse überein.
4) Ein derart vergrößerter und verdickter Knochen wie beim Relikt von Bir Hooker würde unmöglich an eine menschliche Hand passen.
5) Von einer Makrodaktylie betroffene Körperteile sind nicht nur vergrößert, sondern auch krankhaft deformiert. Beim Riesenfinger von Bir Hooker wirken die Proportionen dagegen völlig normal.
6) Die teilweise plumpe Form des Fingers ist wie folgt zu erklären:
A) Gewebe und Haut sind während der Dauer der natürlichen Mumifizierung eingesackt.
B) Der Riese besaß einen massigen, eher plumpen Körperbau in der Art von King Kong, Hulk o.ä.
Von dem Foto des Röntgenbilds, auf dem der Finger in originaler Größe abgebildet ist, existiert wegen eines Wasserschadens nur noch eine schlechte Kopie. Dennoch kann man die massive Knochenstruktur erkennen, welche auf eine kräftige Statur des Riesen hinweist.
Dr. Carl Bader, Naturwissenschaftler und ehemaliger Biologielehrer von Gregor Spörri, schlägt beim Betrachten der Bilder förmlich die Hände über dem Kopf zusammen und erklärt: »Dieses Ding sieht tatsächlich aus wie der mumifizierte Finger eines humanoiden Riesen, doch nach evolutionsbiologischem Wissen haben derartige Geschöpfe niemals existiert.« Dennoch lässt Dr. Bader Spörri Briefe schreiben, die er zusammen mit den Fotos des Fingers an Wissenschaftskollegen verschickt. Rückmeldungen oder Nachfragen gibt es allerdings keine. Offenbar ist diese "paläontologische Verrücktheit", wie Dr. Bader das Relikt nennt, derart weit entfernt von der akademischen Lehrmeinung zur Artenentstehung, dass sich keiner die Finger daran verbrennen will. Bei einem weiteren Treffen im September 1995 erklärt Dr. Bader Spörri dann noch, dass sich Wissenschaftler mit nichtkonformen Dingen generell schwertun, weil sie bei allen ihren Handlungen und Aussagen immer auch auf ihr Ansehen, ihre Karriere, vorherrschende Lehrmeinungen, Geldgeber usw. zu achten hätten.
Der Schweizer Mumienexperte Prof. Dr. Dr. med. Frank J. Rühli von der Universität Zürich untersuchte schon die Gletschermumie "Ötzi" und den Promi-Pharao "Tutanchamun". Rühli äußerte sich wie folgt zum Relikt von Bir Hooker: »Ein spannender Fall. Eine definitive und fundierte Beurteilung anhand der Fotos ist leider nicht möglich. Der Fingernagel, seine Einbettung ins Gewebe, die Oberflächenbeschaffenheit sowie die sichtbaren Hautgewebeverletzungen sehen allerdings sehr natürlich aus. Der "Finger" erscheint tatsächlich deutlich vergrößert. Differenzialdiagnostisch kommt für mich primär eine extreme Form von Makrodaktylie (Proteus-Syndrom oder ähnlich) infrage. Etwas seltsam erscheint mir der Knochenstumpf. Er erinnert mich eher an einen Tierknochen, denn für einen "menschlichen Finger" wirkt er zu dickwandig. Da keine Querschnitt-Aufnahmen des Knochens existieren, ist meine Aussage rein spekulativ. Sollte es sich bei dem Objekt um eine Fälschung handeln, was nicht definitiv ausgeschlossen werden kann, handelt es sich um eine sehr gut gemachte Arbeit. Ich empfehle, einen Veterinärmediziner beizuziehen, um das mit dem Knochen genauer abzuklären.«
Der bekannte deutsche Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie, Dr. Mark Benecke, äußert sich wie folgt zu den Fotos des Relikts: »Anhand der Fotos lässt sich leider keine Aussage dazu treffen, um was für ein Objekt es sich genau handelt. Gerade aus dem genannten Gebiet bzw. in dieses Gebiet hinein verlegt werden öfter Geschichten von ausgetrockneten Wesen, die auch vorgezeigt werden und sehr wohl aus Knochen und Haut bestehen können. Eine Untersuchung, ob es sich um menschliches oder tierisches oder sonstiges Gewebe handelt, halte ich für durchführbar, sobald Gewebeproben bzw. Materialproben vorliegen. Anhand der Fotos lässt sich dazu angesichts bekannter Fälschungen, aber auch einer möglichen Gewebeveränderung (Makrodaktylie usw.) nichts sagen. Eine Gewebeuntersuchung mit Feinschnitten und DNA sollte hingegen machbar sein bzw. zumindest den Ein- oder Ausschluss bestimmter Annahmen ermöglichen. Ohne Gewebe- bzw. Materialproben, kann ich zu diesem Fall leider nicht mehr sagen.«
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