Gregor Spörri erreicht eine fantastisch anmutende Meldung, die auf Social Media viral geht und großes Aufsehen erregt:
Unter dem Gizeh-Plateau mit ihren weltberühmten Pyramiden haben italienische Forscher eine sensationelle Entdeckung gemacht: Acht gigantische, spiralförmige, zylindrische Strukturen, die sich unter der Chephren-Pyramide befinden, reichen zwei Kilometer weit in die Tiefe, wo sie auf ebenso gigantischen kubischen Kammern ruhen.
Mit diesen Breaking News wurde unter anderem diese unglaubliche Illustration publiziert:
Was sofort auffiel: Statt ihre Forschungsergebnisse zunächst im Rahmen einer wissenschaftlichen Peer-Review-Publikation vorzustellen, entschieden sich die italienischen Forscher für eine Veröffentlichung über eine Pressekonferenz und soziale Medien.
Das Peer-Review-Verfahren dient dazu, wissenschaftliche Arbeiten vor der offiziellen Veröffentlichung einer kritischen Prüfung durch Fachkollegen desselben Fachgebiets zu unterziehen.
Warum die drei den bei Wissenschaftlern völlig unüblichen Weg wählten, und ihre Publikation mit Flyern bewarben, die an Emmerichs „Stargate“ erinnern, bleibt vorerst schleierhaft.
Am sog. „Khafre Projekt“ beteiligt sind:
Pof. Dr. Filippo Biondi (Universität Pisa): Technischer Leiter, Experte für Synthetic Aperture Radar, verantwortete Datenanalyse.
Prof. Dr. Corrado Malanga (Universtität Strathclyde): Chemiker, vermutlich verantwortlich für organisatorische Struktur und tontechnische Aspekte.
Dott. Armando Mei (Investigativ-Journalist und autodidaktischer Ägyptologe): Historischer Vermittler, Übersetzer der Daten in kulturellen Kontext, Multiplikator in Medien & Events.
Gemäß eigener Aussage kamen beim „Khafre Projekt“ zwei nicht-invasive Technologien zum Einsatz, die es ermöglichten, verborgene Strukturen innerhalb der Pyramide zu erforschen. Während der Durchleuchtung der Chephren-Pyramide wurde offenbar ein weitläufiges unterirdisches Gangsystem entdeckt, was sich über zwei Kilometer unter allen drei Gizeh-Hauptpyramiden erstrecken soll.
Gemäß eines Fachartikels sowie einer Pressemitteilung vom 15. März 2025, stießen die Forscher zudem auf acht gewaltige, von spiralförmigen Gängen umwundene, zylinderförmige Strukturen. Die Schächte oder Röhren mit einem Durchmesser von 10 bis 12 Metern reichen 648 Meter tief in den Untergrund, wo sie auf zwei ebenso gewaltigen, quaderförmigen Fundamenten mit einer Kantenlänge von 80 Metern ruhen. Ferner wurde ein zwei Kilometer großes unterirdisches System aus Gängen, Schächten und Kammern entdeckt, das die drei Gizeh-Pyramiden miteinander verbindet. Zusammen mit dem Bericht, wurde u.a. diese Illustration publiziert:
Die zentrale Pyramide ist das Herzstück der gesamten Konstruktion. Sie ist präzise ausgerichtet – möglicherweise nach den Himmelsrichtungen oder bestimmten kosmischen Frequenzen. Ihre Aufgabe besteht darin, sog. ätherische Energie zu sammeln, zu konzentrieren und weiterzuleiten.
Rund um die Pyramide stehen acht massive Säulen in einem gleichmäßigen Kreis. Sie bestehen aus langlebigen Materialien wie Stein oder Metall und sind mit Gravuren oder speziellen Energiekanälen versehen. Diese könnten als leuchtende Bahnen dienen, durch die elektromagnetische oder ätherische Energie fließt.
Die Granitwürfel – Speicher des Gleichgewichts
Unterhalb der Säulen befinden sich zwei große Granitwürfel, die gegensätzliche Energien speichern. Einer strahlt warme, sanfte Energie aus und dient als positives Reservoir. Der andere hat eine kühlere, dunklere Ausstrahlung und absorbiert negative Energie. Gemeinsam sorgen sie für ein energetisches Gleichgewicht – ähnlich dem Prinzip von Yin und Yang. Diese Konstruktion hat aber nicht nur symbolische Bedeutung, sondern auch praktische Anwendungen.
Durch die gezielte Anordnung der Elemente könnte das Wasser in der Umgebung energetisch aufgeladen werden. Dadurch könnten sich seine Eigenschaften verändern, ähnlich wie es in Theorien über strukturiertes oder revitalisiertes Quellwasser beschrieben wird.
Die Pyramide könnte mit sogenannten Äthertransistoren ausgestattet sein – speziellen Vorrichtungen, die subtile Energie sammeln und weiterleiten. Diese könnten zur Energiegewinnung, zur Modulation von Frequenzen oder zur Beeinflussung elektromagnetischer Felder genutzt werden.
Die Idee, dass Pyramiden als Energiegeneratoren dienten, ist nicht neu. Bereits Nikola Tesla (1856–1943) spekulierte darüber, dass die Pyramiden die natürliche Energie der Erde sammeln und nutzen könnten. Ähnliche Überlegungen stellte auch Christopher Dunn in seinem Buch: „Das Kraftwerk von Gizeh“ an. Der Ingenieur vermutete, dass die Große Pyramide wie eine riesige Maschine funktioniere, die seismische Bodenschwingungen in nutzbare Energie umwandelt.
Keine dieser Thesen konnte bislang belegt oder im praktischen Experiment vorgeführt werden. Die unzähligen Versuche, alternative Energiequellen nachzuweisen, scheiterten allesamt kläglich – so auch jene, die Gregor Spörri in den letzten Jahrzehnten selber durchführte. Siehe dazu: WIE ALLES BEGANN
Aufgrund seiner bisherigen Entdeckungen und Erkenntnisse tendiert Spörri dazu, die Pyramiden als eine Art Speicher oder Tresor für antikes Wissen zu betrachten. Siehe dazu: GEHEIME KAMMERN oder GRUFT DER RIESEN
Corrado Malanga und Filippo Biondi erklären, die Strukturen mittels einer neuartigen Messtechnik entdeckt zu haben. Doch wie funktioniert diese genau?
SAR ist eine Radartechnologie, bei der eine bewegte Radarantenne – etwa an einem Satelliten, Flugzeug oder einer Drohne – genutzt wird, um hochauflösende Bilder von Objekten oder Geländeoberflächen zu erzeugen.
Für die Pyramidenforschung bedeutet das:
1) Radarwellen werden ausgesendet und können – je nach Frequenz – in begrenztem Maße auch in trockene, lockere Materialien eindringen.
2) Durch die Auswertung der reflektierten Signale lassen sich Unterschiede im Material erkennen, etwa Hohlräume oder andere oberflächennahe Anomalien.
3) Die „synthetische Apertur“ entsteht durch die Bewegung der Antenne: Aus vielen Einzelmessungen entlang ihrer Bahn wird ein Bild mit deutlich höherer Auflösung berechnet, als es mit einer stationären Antenne möglich wäre.
Die Muon-Tomographie nutzt sogenannte Myonen – hochenergetische, natürlich vorkommende Teilchen, die ständig aus der Atmosphäre auf die Erde treffen. Sie entstehen, wenn kosmische Strahlung mit der oberen Erdatmosphäre kollidiert.
Für die Pyramidenforschung bedeutet das:
1) Man stellt Detektoren in oder um die Pyramide auf. Je nachdem, wie viele Myonen das Gestein durchdringen, kann man auf Dichteunterschiede im Inneren schließen.
– Viele durchkommende Myonen bedeuten geringen Widerstand – also einen Hohlraum.
– Wenige durchkommende Myonen deuten auf eine hohe Materialdichte – also massives Gestein.
Nein!
SAR ist primär für die Analyse von Oberflächenstrukturen geeignet. In trockenen, lockeren Böden (z. B. Wüstenboden) können Radarwellen je nach Frequenz einige Meter tief eindringen. Bei massiven Gesteinsformationen wie Kalkstein oder Granit – also den Materialien, aus denen die Pyramiden bestehen – ist die Durchdringung jedoch stark begrenzt. Selbst bei langwelligen Frequenzen (z. B. im L- oder P-Band) liegt die Eindringtiefe meist bei maximal ein bis zwei Metern.
Fazit
SAR liefert exzellente Bilder der äußeren Struktur und erkennt oberflächennahe Anomalien. Einen tiefen Einblick in das Innere massiver Steinbauten wie einer Pyramide kann diese Technologie jedoch nicht leisten.
Nicht unter diesen Bedingungen!
Zwar können hochenergetische Myonen theoretisch mehrere Hundert Meter Gestein durchdringen, doch entscheidend ist: Für eine Messung in größere Tiefen müssen die Detektoren unterhalb oder seitlich des Zielobjekts platziert werden – etwa in Tunneln oder Schächten. Nur so lässt sich die Dichte von darüber- oder gegenüberliegenden Strukturen erfassen.
Da der Großteil der Myonen von oben kommt, sind schräg einfallende Myonen zwar messbar, aber in tieferen Lagen energetisch zu schwach und selten, um aus ihnen ein hochaufgelöstes, verwertbares Bild zu rekonstruieren.
Zudem würden Messungen über solche Tiefen hinweg selbst bei optimaler Detektorplatzierung mehrere Monate bis Jahre dauern, um genug Daten zu sammeln – insbesondere bei dichten Gesteinsformationen.
Fazit
Die physikalischen Grundlagen der Muon-Tomographie erlauben es nicht, mehrere hundert Meter tief zu „sehen“, ohne dass Detektoren tief unterhalb des Untersuchungsbereichs installiert werden. Ohne eine solche Infrastruktur wirken angebliche Abbildungen tiefer Strukturen höchst suspekt. Sie sind wohl nicht das Ergebnis realer Messdaten, sondern eher künstlich generierte Simulationen.
Bei aller Offenheit bleiben die Interpretationen der Forscher bislang nicht mehr als kühne Spekulationen. Immerhin haben sie angekündigt, ihre Daten künftig mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu teilen. Bis Ende 2025 sollen Geophysiker, Ägyptologen und Ingenieure zu mehreren Workshops eingeladen werden, um die Radaranalysen zu überprüfen. Auch die Rohdaten der SAR-Scans sollen für unabhängige Auswertungen bereitgestellt werden.
Was wäre, wenn die Entdeckungen stimmen?
Sollten sich die Entdeckungen von Prof. Corrado Malanga und Dr. Filippo Biondi tatsächlich bestätigen, hätte dies wohl gravierende Auswirkungen auf unser Verständnis der Menschheitsgeschichte. Die angenommenen Strukturen würden, sofern sie real und menschengemacht sind, das bislang bekannte technische Niveau der Frühzeit komplett in Frage stellen.
Bleiben wir also gespannt!
Gregor Spörri dokumentiert seine Recherchen, Forschungen, Theorien und Thesen zu den Gizeh-Pyramiden mit vielen Fotos, Bildern und Illustrationen auf seiner Webseite: https://gregorspoerri.com/mystery-recherchen/